- Di., 07.07. , 14:30 bis 16:10 Uhr
The EU member states and the refugee: who should (not) trust the other? A view from the shadow of the razor-fence Aufs Recht vertrauen?
- Vortrag
Boldizsár Nagy, Professor for Public Interational Law, Eötvös Loránd University und Central European University, Budapest
Kurzbiografie
He read law and philosophy and received his PhD at the Eötvös Loránd University in Budapest and pursued international studies at the Johns Hopkins University SAIS Bologna Center. Besides the uninterrupted academic activity both at the Eötvös Loránd University (since 1977) and the Central European University (since 1992) he has been engaged both in governmental and non-governmental actions. He acted several times as expert for the Hungarian Ministry of Foreign Affairs, the Council of Europe and UNHCR and participated at various inter-governmental negotiations. In the GabcikovoNagymaros case before the International Court of Justice he acted as one of Hungary’s counsel. He is a cofounder and former board member of the European Society of International Law and member of the editorial board of the International Journal of Refugee Law and of the European Journal of Migration and Law. He is co-founder and editor of the on-line Rerugee Law Reader. His earlier teaching venues include Ankara, Beijing, Brussels, Geneva, Moscow, and New York. More than two dozens books were co-authored and/or edited by him. In October 2012 he published a monograph on the development of the Hungarian refugee law and refugee movements between the end of the Cold War and Hungary's accession to the EU. Further details including a bibliography are available at his webiste: www.nagyboldizsar.huDietmar von der Pfordten, Professor für Rechts- und Sozialphilosophie, Universität Göttingen
Kurzbiografie
Er ist geb. 1964 in München, Studium der Philosophie, Rechtswissenschaft und Politikwissenschaft in München, Tübingen und London. Wiss. Assistent 1993-1999 an der Universität Göttingen. Habilitation 1998. 1999 Professor der Wissenschaften zur Erfurt ab 2001. Seit 2002 Professor für Rechts- und Sozialphilosophie an der Georg-August-Universität Göttingen. Direktor der Abteilung für Rechts- und Sozialphilosophie. Ab 2003 Mitglied in der beratenden Kommission der Deutschen Bundesregierung im Zusammenhang mit der Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgutes. 2011 Gastprofessor an der Reichsuniversität Groningen. 2011/2012 Gastprofessor an der Universität Cagliari. Wesentliche Veröffentlichungen: Deskription, Evaluation, Präskiption, Berlin 1993; Ökologische Ehtik, Reinbek 1996; Rechtsethik, München 2001; 2011; Conecepts in law (hg. mit Jaap Hage), Heidelberg 2009; Menschenwürde, Recht und Staat bei Kant, Paderborn 2009: Normative Ethik, Berlin 2010; Suche nach Einsicht, Hamburg 2010; Rechtsphilosophie. Eine Einführung, München 2013; Menschenwürde, München 2016.Abstract
Macht, Gewalt, informelle Beziehungen, Konventionen und Clanherrschaft bestimmen – so muss man vermuten – das soziale Zusammenleben der Menschen, vor das Recht vor etwa fünftausend Jahren in den Stadtkulturen des östlichen Mittelmeerraums bzw. Nahen Ostens auftauchte. Das Recht ermöglichte zweierlei: neues, gestriges Vertrauen auf eine gewisse Rechtssicherheit und einen gewissen sozialen Ausgleich, etwa durch Verträge und Kompensation bei Schädigungen. Beides leistet es bis heute. Man konnte und kann also grundsätzlich auf das Recht vertrauen. Allerdings bedarf diese sehr allgemeine Qualifikation in mehrfacher Hinsicht der Einschränkung. Auf Teile des Rechts kann man heute – leider muss man das feststellen – nicht mehr in gleichem Maße vertrauen. Dies soll in vier Schritten näher erläutern werden: In einem ersten Schritt wird gefragt, warum und wie das Recht Vertrauen grundsätzlich ermöglicht, nämlich v.a. über sein Ziel der Vermittlung gegenläufiger konfligierender Belange und über seine Mittel der Kategorialität, Externalität, Formalität und Immanenz. Ein dritter Schritt wird der Frage gewidmet sein, warum das Vertrauen in das Recht heute partiell abgenommen hat: v.a. durch das Erstarken neuer gesellschaftlicher Institutionen, wie Politik, Ökonomie und Medien. Zum Abschluss wird eine positive Perspektive entfaltet, wie das verlorene Vertrauen in das Recht zurückgewonnen werden kann.