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- Fr., 25.03. , 14:30 bis 15:00 Uhr
Der Druck der Atmosphäre
- Vortrag
Madalina Diaconu, Privatdozentin für Philosophie, Universität Wien
Wissenschaftliche Modelle zum Klimawandel sind zu abstrakt, um eine starke Breitenwirkung zu erzielen. Was verbirgt sich aber hinter den Diagrammen und Statistiken? Eine sozialästhetische Perspektive konkretisiert das schwer fassbare Hyperphänomen des Klimawandels als Wetterszenarien und übersetzt messbare Wetterwirkungen in die Intensität emotionaler Atmosphären. Eine zeitgemäße Ästhetik ist aufgerufen, Klischees des „schönen Wetters” im Hinblick auf ihre Folgen (wie etwa Fernreisen) zu hinterfragen und paraästhetische Praktiken (wie Katastrophentourismus) als unverantwortlich zu brandmarken. Eine Kultivierung der Wahrnehmung im Alltag schärft auch unseren Spürsinn für das Atmosphärische und das, was buchstäblich „in der Luft liegt”. Gegen seine Reduzierung auf Egozentrik und Hedonismus zeigen Beispiele, wie ein ästhetisches Bewusstsein genauso Gemeinschaften global, intergenerationell und sogar über die Grenzen der eigenen Spezies hinweg bilden kann. Vor allem ist Angst trotz der populären Cli-Fi nicht als einzige ethisch vertretbare Reaktion angebracht. Wie kann aber die Ästhetik Hoffnung geben?
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